Der Chefarzt der Abteilung Thoraxchirurgie an der Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie Magdeburg, Prof. Dr. med. Thorsten Walles, hat zum 1. Juni 2023 auch die Position des Chefarztes der Klinik für Thoraxchirurgie der Lungenklinik Lostau übernommen. Die durch diese Kooperation entstehende gemeinsame Klinik wird hinsichtlich der Operationszahlen zu den zehn größten thoraxchirurgischen Einrichtungen in Deutschland gehören.
Walles, der seit 2017 in Magdeburg arbeitet und forscht, ist anerkannter Spezialist für die Lungenkrebs-Chirurgie sowie die Behandlung von Brustkorberkrankungen und -verletzungen. Er wird in seiner Position als Chefarzt für Thoraxchirurgie in beiden Klinika künftig auch die Entwicklung eines gemeinsamen und überregional agierenden Lungenzentrums vorantreiben.
Die Voraussetzung für diese Doppelfunktion ist ein Kooperationsvertrag, den das Universitätsklinikum Magdeburg und die Pfeifferschen Stiftungen als Betreiber der Lungenklinik Lostau am 12. Mai 2023 geschlossen haben. Beide Einrichtungen werden künftig in verschiedenen medizinischen Bereichen inhaltlich und personell eng zusammenarbeiten.
Ein erster Schritt ist die Übertragung der Leitung der Klinik für Thoraxchirurgie an der Lungenklinik Lostau an Professor Walles. Die durch die Kooperation entstehende gemeinsame Klinik wird hinsichtlich der Operationszahlen zu den zehn größten thoraxchirurgischen Einrichtungen in Deutschland gehören. Als eine von wenigen Kliniken verfügt sie zudem über das gesamte derzeit verfügbare Behandlungsspektrum im Bereich der Thoraxchirurgie, einschließlich Roboterchirurgie und Hybrid-Operationssaal. Darüber hinaus besteht eine große Erfahrung in der Operation von Kindern mit Lungenerkrankungen.
Professor Thorsten Walles: »Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe. Die Lungenklinik Lostau ist eine renommierte Spezialklinik für Lungenerkrankungen mit einem etablierten Lungenkrebszentrum. Durch die Bündelung der klinischen Kompetenzen mit dem Universitätsklinikum Magdeburg als universitärem Maximalversorger werden bestehende medizinische Behandlungsangebote im nördlichen Sachsen-Anhalt abgesichert und können bisher fehlende Behandlungsangebote geschaffen werden. Mit der Klinikkooperation erweitert sich das gemeinsame Universitäre Lungenzentrum der Universitätsklinik Magdeburg und der Lungenklinik Lostau auf zwei Standorte.«
Die Kooperationsform der beiden Standorte ist in Deutschland einmalig und zukunftsweisend. Neben der Etablierung der gemeinsamen standortübergreifenden Klinik für Thoraxchirurgie und der bestehenden Pneumologie in Lostau planen beide Einrichtungen, dass künftig auch nicht-pneumologische Behandlungsangebote vom Universitätsklinikum Magdeburg nach Lostau ausgelagert werden bzw. mit gemeinsamen Kräften dort neu entstehen. Die Universitätsklinik für Pneumologie wird ihre Arbeit am Universitätsklinikum Magdeburg fortsetzen und die Etablierung neuer Behandlungen im gemeinsamen Universitären Lungenzentrum weiter vorantreiben.
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Zur Person Prof. Dr. med. Thorsten Walles
Prof. Dr. med. Thorsten Walles, Jahrgang 1972, absolvierte während seines Studiums an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) im Rahmen eines Stipendiums des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) einen zweijährigen Aufenthalt an der John Hopkins University in Baltimore, USA. Anschließend begann er seine Tätigkeit in der Abteilung Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie der MHH. Es folgten berufliche Stationen als Thoraxchirurg an weiteren deutschen Fachkliniken und 2009 die Habilitation an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Professor Walles ist gewähltes Mitglied in verschiedenen Gremien, unter anderem im Fachkollegium Medizin der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Pneumologie und Thoraxchirurgie und in der deutschen und europäischen Leitlinienkommission für die Therapie des Pneumothorax. Vor seiner Berufung an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat Professor Walles von 2012 bis 2016 die Sektion Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Würzburg aufgebaut und geleitet.
Seine klinischen Schwerpunkte liegen vor allem in der fortgeschrittenen Tumorchirurgie und der minimal-invasiven Thoraxchirurgie. Sein wissenschaftliches Interesse gilt seit Beginn seiner ärztlichen Tätigkeit der Regenerativen Medizin und dem Tissue Engineering (Gewebezüchtung). Auf diesem Gebiet hat Professor Walles ein eigenes Behandlungskonzept im Bereich der Trachealchirurgie von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Anwendung entwickelt. Dieser Forschungsansatz ist inzwischen Teil einer Plattformtechnologie, die sich für translationale Forschungsansätze aus dem Bereich der Immunologie und Entzündungsforschung eignet und sich damit in die wissenschaftlichen Schwerpunkte der Medizinischen Fakultät einfügt.
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